Produktbeschreibung
In rasantem Tempo hat der Holzbau in den letzten zehn Jahren das Bauwesen vielerorts erobert, auch in Metropolen ist er heute etabliert. Und mit dem Erfolgskurs der Holzbauweise rücken zunehmend auch andere natürliche Materialien stärker in den Fokus. Zum Beispiel Stroh, Kork oder Lehm, die durch ihre Ökobilanz überzeugen: Die Ressourcen sind oft lokal oder regional verfügbar, können kompostiert und am Ende ihres Lebenszyklus in den Stoffkreislauf rückgeführt werden. Zwar sind die Kosten für das Bauen mit Naturmaterialien nicht zwangsläufig günstig, doch ihre minimale graue Energie, der einfache Rückbau und die geringen Umweltschäden sprechen für sich. Unsere aktuellen Beispiele für die detaillierte Anwendung von Naturbaustoffen in dieser Ausgabe sind vielschichtig: Mit Holz aus nahegelegenen Wäldern, Lehm aus den Gruben der Region und Akustikplatten aus Kork setzen FAZ architectes für die Grundschule in Riaz bei Genf auf ein gesundes Raumklima. In Nänikon bei Zürich entwickelte Atelier Schmidt eine Strohballensiedlung mit 28 Wohneinheiten, die auf drei Häuserzeilen in Holzrahmenbauweise verteilt sind. Die 75 cm dicke Dämmschicht aus Stroh ist hinter den Putzoberflächen verborgen, ihr Wärmeduchgangskoeffizient vergleichbar mit dem von Steinwolle. Und das, obwohl Stroh ein Abfallprodukt der Landwirtschaft ist. Die Vielfalt und die Eigenschaften pflanzlicher Dämmstoffe, zu denen auch Hanf und Schilf, Jute oder Zellulose gehören, stellt Ihnen Bettina Rühm in ihrem Technik-Beitrag im Überblick dar (Seite 80). Auch selbstbewusste Bauherren pochen zunehmend auf gesunde und ökologische Materialien, wie die Baugruppe der Wohnsiedlung Auenweide von Einzueins Architektur in Niederösterreich.