Produktbeschreibung
Das vorliegende Buch gibt einen umfassenden Einblick in ein Gebiet aus dem Schaffen Max Bills, dem bisher wenig Aufmerksamkeit entgegengebracht wurde: seinen typografischen Arbeiten, Reklame- und Buchgestaltungen. Obwohl sich Max Bill zeitlebens am liebsten als Architekt sah, stammen gerade seine ersten Arbeiten mehrheitlich aus dem Gebiet der Gebrauchsgrafik und stellen einen wesentlichen Teil seines künstlerischen Œuvres dar. Die Publikation verdeutlicht, dass fast alles, was die schweizerische Avantgarde um 1930 an Lebens- und Wohnreform durchführte, im Atelier «bill-zürich reklame» für die Öffentlichkeit visualisiert wurde. Dieses im Vergleich mit anderen europäischen Zentren einzigartige Monopol eines Grafikers verleiht den hier erstmals umfänglich veröffentlichten gebrauchsgrafischen Arbeiten Bills einen hohen dokumentarischen Wert. Zu entdecken ist Max Bill als unermüdlicher Entwerfer von eigenwilligen Schriften und Firmenlogos sowie auch als Gestalter, der über Bildwitz verfügt – ein nicht gerade häufiges Merkmal der konstruktiven Gestaltung hierzulande. Bill hat in seinen Schrifterfindungen zwei gegensätzliche Prinzipien verfolgt und damit zwei Linien in seinem Werk hinterlassen: eine zeichnerische und eine skulpturale. Ausgehend von der Universalschrift von Herbert Bayer hat er für die Siedlung Neubühl und die Firma «wohnbedarf» zwei Schriftzüge entwickelt, die von allen damals bekannten Formen abweichen. Der Grund für das breit gelagerte «o» mag in der Möglichkeit der seitlichen Betrachtung gelegen haben, dahinter stecken jedoch formale Ideen und das reduktionistische Konzept des Bauhauses.